Hinter medizinisch unklaren Körperbeschwerden steckt oftmals die Diagnose einer Somatoformen Störung. Somatoforme Störungen ist der Oberbegriff für eine Reihe von Störungsbildern u. a. die Schmerzstörung und die (Undifferenzierte) Somatisierungsstörung welche hier näher erklärt werden sollen.
(Undifferenzierte) Somatisierungsstörung
Betroffene leiden unter körperlichen Symptomen, die vermuten lassen, dass eine körperliche Erkrankung vorliegt. Diese Symptome können sämtliche Körperbereiche betreffen. Am häufigsten sind Rücken- und Kopfschmerzen, Beschwerden im Magen-Darm-Bereich (Durchfall, Verstopfung, Blähungen usw.), Schwindel und ein Kloßgefühl im Hals. Nach oftmals jahrelanger Suche nach der Ursache mit Hilfe verschiedenster Fachärzte, wird eine organische Ursache der Körperbeschwerden ausgeschlossen bzw. es wird ausgeschlossen, dass der organische Befund das Ausmaß oder die Intensität der Beschwerden vollständig erklärt. Es handelt sich bei der Diagnose einer (Undifferenzierten) Somatisierungsstörung um eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Oftmals spricht der Fachmann von somatoformen Köperbeschwerden. Das vorübergehende Auftreten somatoformer Beschwerden kennen die meisten Menschen (z. B. Verdauungsstörungen vor einer Prüfung). Jedoch verschwinden diese Symptome meist von alleine. Ist dies jedoch nicht der Fall, kommt es oftmals zu einem ausgeprägten Leidensdruck. Betroffene machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und die Gedanken kreisen z. T. unentwegt um die Beschwerden. Viele verändern in Folge der Beschwerden ihren Lebensstil und ziehen sich zurück oder schonen sich z. B. indem sie Anstrengung vermeiden. Desweiteren entwickeln sich zusätzlich oft noch depressive Symptome. Von der Schmerzstörung spricht man, wenn es sich bei den medizinisch unklaren Körperbeschwerden vorherrschend um andauernde Schmerzen handelt, welche organisch nicht, oder nicht vollständig erklärt werden können. Somatoforme Beschwerden sind weit verbreitet. In der Allgemeinbevölkerung liegt die Prävalenz (Auftretenswahrscheinlichkeit) somatoformer Beschwerden zwischen 20 und 25%. Bei somatoformen Beschwerden kann eine psychotherapeutische Behandlung helfen. Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen.